Die Nacht, als der Duvel kam….


Lydia, unsere freundliche Nachbarin hier hinter dem wild schäumenden Dimçay, brachte mir aus ihrer belgischen Heimat eine Kostbarkeit mit: Duvel Belgian Golden Ale. Ein Bier, wie Champagner in der Flasche gereift, mit Champagnerkork verschlossen. So etwas schluckt man nicht mal zwischendurch. Da muss ein Anlass her.

Der kam gestern. Ich brachte unsere freundlichen Gäste um die Ecke zu Akropolhotel zum Transfer nach Antalya. Der Weg hinunter bei gefühlten vierzig Grad ging ja noch, der total schattenlose Rückweg war mühselig; Mensch dehydrierte – und hatte sich dieses besondere Getränk verdient.

Gut gekühlt schmeckte es zum Abend großartig, etwas ganz Besonderes. Der „Feldwebel“ stand weiß und stabil auf dem Henkelglas. Steck deinen Zinken nicht so tief in diesen herrlichen Schaum. Also sprach meine Eheliebste  gar zartfühlend. Da sie kein Bier trinkt, blieb mir der Genuss ganz allein – 750 ml mit 8,5 leckeren Prozenten drin hatte der Duvel zusammengebraut.

In der folgenden Nacht zeigte der Duvel seinen wahren Charakter – Flammen und Rauch schlugen aus dem Schlund. Dort, wo nach Allahs Ratschluss der Magen sich befindet, wütete ein Vulkan, schleuderte hin und wieder verdaute Erdnüsse in die Höhe – kurz, es war die Hölle! Das Gebräu schien in diesem schwefeligen Betrieb im Erdmittelpunkt für flämische und wallonische ausgepichte Trinker zusammengebraut, mein Inneres revoltierte.

Manfred Stolpe, erster Ministerpräsident in Brandenburg nach dem betrügerischen Bankrott der Zone erklärte seine Zusammenarbeit mit den Strolchen so: wer mit dem Teufel Suppe isst, wird sich den Schlips bekleckern.

Der Satansbraten kommt ja nicht mit Pferdehuf, nach Schwefel stinkend und mit hinten aus seiner Hose heraushängendem Schwanz, dich ins Fegefeuer zu holen. So zumindest haben uns die Pfaffen das beigebracht. Der Duvel aus Belgien kam in besonders feinem outfit. Von dem hätte ich jederzeit einen Gebrauchtwagen gekauft.

Heute geht es mir wieder gut, ich habe den Duvel besiegt, klopfe mir selbst auf die Schulter! şerife!

Peter Hockenholz am Tag danach, 29.08.2013